DIE LINKE. unterstützt Mahnwache vor dem hessischen Verwaltungsgerichtshof

Wir kämpfen um unseren Wald!

Bannwald erhalten — Kein Profit auf unsere Kosten!!

DIE LINKE. Kreis Offenbach unterstützt als Teil des Aktionsbüdnisses Langener Bannwald die Mahnwache vor dem Verwaltungsgerichtshof in Kassel (Goethestr. 41+43) am 11.11.2020 ab 10 Uhr (für die Organisation von Fahrgemeinschaften bitte Email an LangenerBannwald@mail.de).

Was bisher passiert ist: Seit 1927 baut die Firma Sehring im Langener Stadtwald Kies und Sand ab. In dem einstmals geschlossenen Waldgebiet sind bisher weit über 250 ha Wald dem Kiesabbau zum Opfer gefallen. Seit 2011 kämpft der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) vor Gericht gegen die großflächige Vernichtung wertvollen Waldbestandes. Die Rodungen besonders schützenswerter Waldgebiete in den letzten Jahren sind erst durch die Aufweichung des hessischen Waldgesetzes im Zuge des Ausbaus des Frankfurter Flughafens (im gleichen Waldgebiet!!) möglich geworden.
Die Auswirkungen weiterer Rodungen sind gravierend:
1. Tier- und Pflanzenwelt: Weitere Rodungen verschlimmern den ohnehin schon kritischen Zustand des Waldes und verknappen den Lebensraum zahlreicher, teils gefährdeter Tier- und Pflanzenarten. Die Wälder im Rhein-Main-Gebiet gelten als forstwirtschaftlicher Brennpunkt Mitteleuropas!
2. Grundwasser und Luft: Wälder fördern die Einspeisung von Niederschlag in Grundwasserspeicher, binden CO2 und filtern Schadstoffe aus der Luft. Dies wird durch Rodungen nachhaltig verschlechtert.
3. Lebensqualität: Fällt der Wald, fällt die Lebensqualität der Anwohner. Waldflächen sind als Kalt- und Frischluftquellen Schwerstarbeiter im Kampf gegen aufgeheizte und verschmutzte Städte.
4. Klimakrise: Die Klimakrise verschärft alle bisher genannten Probleme. Es treten mehr Wetterextremen wie Stürme und Heiß-Trockenperioden auf. Nach wissenschaftlichen Erkenntnissen haben massive Aufforstungsbemühungen großes Potenzial zur Lösung der Klimakrise beizutragen.
5. Rekultivierung: Rohstoffabbaugenehmigungen bedingen Rekultivierungsverpflichtungen. Das Beispiel Langen zeigt deutlich: Deren Einhaltung ist oft nicht möglich (geeignetes Verfüllmaterial ist knapp und teuer) jedoch auch keine Voraussetzung für neue Genehmigungen. Der Wald ist für immer verloren.

Der BUND hat am Verwaltungsgerichtshof Kassel Klage gegen den Hauptbetriebsplan und damit zusammenhängend der Rodung einer Fläche von 63,5 ha Bannwald eingereicht. Ein Teil der Klage betrifft zudem die - trotz nicht entschiedener Klage - bereits erfolgten Rodungen von Fast 25 ha dieser Fläche, die im Sofortvollzug vom Regierungspräsidium Darmstadt genehmigt wurden. Das Urteil zur Klage soll am 11.11.2020 am Verwaltungsgerichtshof in Kassel verkündet werden.
Das Aktionsbündnis Langener Bannwald, bestehend aus im Umweltschutz aktiven Vereinen, Parteien und Organisationen, kämpft für den Erhalt des Langener Bannwaldes und der Wälder in ganz Hessen. Zu diesem Zweck plant das Bündnis eine Mahnwache vor dem Verwaltungsgericht in Kassel (Goethestr. 41+43) am 11.11.2020 ab 10 Uhr.
Sollte die ökologische Vernunft an diesem Tage nicht siegen, wäre damit ein Präzedenzfall geschaffen, der der Vernichtung der Wälder in ganz Hessen Tür und Tor öffnet. Es wäre ein Schlag ins Gesicht der wachsenden Klimabewegung und ein Offenbarungseid, dass die deutsche Justiz nicht bereit ist ökologischen Notwendigkeiten, wirtschaftliche Interessen hintenanzustellen. So wäre die Klimakatastrophe nicht aufzuhalten. Entscheidet das Gericht zugunsten der weiteren Waldvernichtung, kündigen wir hiermit die Besetzung unseres Waldes vor der nächsten Rodung im Jahreswechsel 2021/2022 an. Flyer zum Download und weiterverteilen